top of page
Banner Osprey.JPG

LANGUE DE 
BARBARIE

LANGUE DE BARBARIE.

5 PNLB A2.jpg
0I2A8189.JPG
30.jpg
62.jpg
barbarie.jpg

Der Nationalpark "Langue de Barbarie" liegt südlich von Saint-Louis und erstreckt sich über das Gebiet der Mündung des Senegal-Flusses. Bis 2003 verlief der Fluss auf einer Länge von etwa 30 Kilometern parallel zum Ozean. Zwischen dem Ozean und dem Fluss lag eine bis zu 400 Meter breite Landzunge.  Auf dieser Landzunge halten viele Fischadler aus Nord- und Westeuropa ihren Winterschlaf.  Der Park ist auch für viele andere Vogelarten wie Seeschwalben, verschiedene Watvögel, Löffler, Graukopfmöwen, Zwergmöwen, Pelikane sowie für Nilwarane und vier Arten von Meeresschildkröten, die auf dieser Landzunge ihre Eier ablegen, von großer Bedeutung.

LANGUE IN DER ENTWICKLUNG

Im Jahr 2003 wurde jedoch ein Durchbruch in der Langue südlich der Stadt Saint-Louis und nördlich des Nationalparks geschaffen.  Dieser war ursprünglich vier Meter breit und sollte den alten Teil der Stadt Saint-Louis (der französischen Kolonialhauptstadt) schützen, der auf einer Insel im Fluss liegt. Außerdem schuf sie eine Abkürzung für die Fischer zum Meer. Heute ist die Bresche etwa sechs Kilometer breit. Als der Durchbruch angelegt wurde, hatte man die Kraft der Gezeiten nicht berücksichtigt. Dadurch entstand ein neues Strömungssystem, wodurch die ursprüngliche Flussmündung heute vollständig verschlammt ist und die Langue von Süden aus zunehmend dem Meer zum Opfer fällt. Im Norden breitet sich die Langue wieder aus, allerdings nicht mehr mit derselben Geschwindigkeit. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass die dahinter liegenden Dörfer zunehmend von Überschwemmungen bedroht sind.  Die lokalen Fischer sind mit ihren kleinen Booten (Pirogen) den Naturgewalten der Meereswellen und -strömungen nicht gewachsen.

FISCHEREI

Im Fluss hat sich der Fischbestand radikal verändert.  Das Brackwasser ist heute durch das Eindringen von mehr Meerwasser salziger.  Viele afrikanische Regierungen hatten ihre Fischereirechte über einen Zeitraum von mehreren Jahren "verkauft", sehr zum Unmut der lokalen Fischer. Der Fischfang ist die wichtigste Einnahmequelle in dieser Region, aber seit 2012 ist der Fischbestand stark gesunken.  Die westafrikanischen Küsten gehören zu den besten Fischgründen der Welt, aber seit 2012 ist die Fischerei dort besonders schwierig. Aktuell werden mehr Fische gesichtet und gefangen, die das salzige und brackige Wasser bevorzugen.

ÜBERWACHUNG

Das Ökosystem des Nationalparks "Langue de Barbarie" verändert sich heute sehr schnell.  Die Bewirtschaftungspläne entsprechen nicht mehr der aktuellen Situation. Die v.z.w. Tougoupeul haben 2015 einen Vertrag mit der senegalesischen Regierung unterzeichnet, um einen Managementplan für die Langue de Barbarie zu erstellen und eine Reihe von Aktionsplänen im Rahmen des ursprünglichen Plans zu entwickeln.  Das Problem ist nun, dass der Plan ohne genaue Daten nicht wirksam ist, also haben wir sofort mit der Überwachung begonnen.  Wir haben zwei spanische Biologen in die Langue entsandt, um die örtlichen Parkranger bei der Überwachung zu unterstützen: Wie, wo und wann sollen die Vögel gezählt werden, und was ist die beste Methode zur Zählung der Meeresschildkröten?  Die Zähldaten wurden digitalisiert, und vor allem brachten wir den örtlichen Parkangestellten bei, wie sie diese Daten erfassen und auswerten können. Nachdem die Daten erfasst und analysiert worden waren, wurden die Zielarten für das Gebiet festgelegt, sowohl Pflanzen als auch Tiere.  In die engere Wahl der Zielarten kamen unter anderem Fischadler und die vier Arten von Meeresschildkröten.  In Zusammenarbeit mit der Universität "Gaston Berger" in Saint-Louis wurden zudem die Fischarten zu den verschiedenen Jahreszeiten überwacht. 

Für diese Zielarten wurden Aktionspläne ausgearbeitet. So kann der Nationalpark einer neuen Zukunft entgegensehen.  Die örtliche Bevölkerung ist natürlich in dieses Projekt eingebunden, denn ohne sie gibt es keine Unterstützung für die Entwicklung dieses Projekts. 

Der Managementplan, der derzeit umgesetzt wird, wurde vom Umweltminister im Jahr 2021 genehmigt. In der Zwischenzeit läuft die Überwachung weiter, wobei vor allem dem Fischbestand, den Meeresschildkröten und der Fischadlerpopulation besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. 

Schon heute sind die ersten Ergebnisse messbar: mehr Fisch und damit gute Nachrichten für die Natur und die Menschen vor Ort.  Dank der Forschung mit der "Beringung" der Vögel und der Anbringung von Sendern an den Fischadlern wissen wir, dass die meisten dieser Vögel von den Britischen Inseln, aus Deutschland und anderen westeuropäischen Gebieten stammen.

ZUKUNFT

Der Bewirtschaftungsplan sieht zahlreiche Maßnahmen vor. Zum Beispiel muss die Brutinsel für Kaspische Seeschwalben, Königsseeschwalben, Graukopfmöwen und vor allem Dünnschnabelmöwe besser vor Überschwemmungen und Herzmuschelfischern geschützt werden, indem ein neuer, abgelegener Standort gewählt wird, um der Fauna des PNLB mehr Ruhe zu garantieren. Die Bevölkerung, insbesondere die Fischer und Herzmuschelfischer, werden regelmäßig zu diesem Thema geschult, auch wenn dies eine langfristige Aufgabe bleibt. Jährlich werden Mangroven und Filao gepflanzt, bereits mehr als 44 ha.  Die örtlichen Pfadfinder und viele junge Leute aus den angrenzenden Dörfern helfen bei der Bepflanzung. 

Den Fischern ist aufgefallen, dass es in den letzten Jahren wieder viele Fische in der Langue gibt. Das vermehrte Auftreten von Fischen ist nicht verwunderlich, da das Wurzelwerk der Mangroven den Fischen Unterschlupf und somit Brutstätte bietet.  Die Arbeitsgruppe der örtlichen Universität hat einen starken Anstieg der Fischbestände in der Langue festgestellt, sowohl was die Anzahl als auch was die Arten betrifft. 

bottom of page